Anders als das Deutsche verfügt das Norwegische über ein Wort, das aus nur einem Phonem besteht, ja zwei gleich: i und å. Nicht selten treten diese beiden Wörter zusammen auf, in unmittelbarer Nachbarschaft.
Dabei wird in praktisch allen Fällen das i dem å vorangehen. (Ausnahme: "Men om det er nødvendig å i praksis stenge ned Norge i 14 dager (i første omgang), det er et helt annet spørsmål.") Hier eine Handvoll Beispiele:
- …, men tiltaka kan heller ikkje hindre samfunnskritisk personell i å krysse kommunegrensene.
- …at de beskriver en arbeidsgiver som er interessert i å finne gode og fleksible løsninger.
- Som arbeidsgiver har vi et ansvar i å begrense spredningen, samtidig som vi må…
- Det er ikke stor nytte i å stenge skolene uten at du vet at epidemien utgår fra skolene, …
Dieser Kontakt muss aber auf Deutsch unbedingt vermieden werden – weil im Deutschen Präposition und Infinitivpartikel auf keinen Fall in Berührung kommen dürfen. Allgemeiner:
Präposition und Infinitivsatz dürfen nicht direkt in Verbindung treten, oder allgemeiner noch: Präpositionen können Sätze nicht regieren.
Was denn tun?
Entweder: ein korrelatives Pronomen vorschalten (vgl. 2.4), also ein Korrelat des Infinitivsatzes (oder w- oder dass-Satzes) in Form einer neutralen Pronomens, etwa, das. Erster Versuch:
- * …, aber die Maßnahmen dürfen gesellschaftswichtiges Personal auch nicht an dem hindern, die Gemeindegrenzen zu überqueren.
Hier schlägt die Regel ein, dass Präposition plus (zumal abstraktem) das (oder es, und in irgendeinem Kasus) als da(r) plus Präposition in einem Wort ausbuchstabiert werden muss, also:
- …, aber die Maßnahmen dürfen gesellschaftswichtiges Personal auch nicht daran hindern, die Gemeindegrenzen zu überqueren.
Diese Vorgehensweise kann man als Pronominaladverbmethode bezeichnen. Sie lässt sich so ziemlich allgemein anwenden:
- …dass sie einen Arbeitgeber beschreiben, der daran interessiert ist, gute und flexible Lösungen zu finden.
- Als Arbeitgeber haben wir eine Verantwortung dafür, die Verbreitung zu begrenzen, …
- Ich sehe keinen großen Nutzen darin, die Schulen zu schließen, ohne dass…
Oder: die Präposition ausfallen lassen – denn sie ist oft verzichtbar. Das geht in allen vier Fällen, besonders geläufig ist es in Fällen wie dem dritten, wo die Präposition durch das Nomen Verantwortung bedingt ist (man google nur "verantwortung die verbreitung des"!)
Diese Vorgehensweise kann man als Nullmethode bezeichnen.
Oder: den Infinitivsatz zu nominalisieren, also den Inhalt in eine Nominalphrase zu verpacken – wie etwa im dritten oder vierten Fall:
- Als Arbeitgeber haben wir eine Verantwortung für die Begrenzung der Verbreitung, …
- Ich sehe keinen großen Nutzen in einer Schließung der Schulen, ohne dass…
Diese Vorgehensweise schließlich kann man als Nominalisierungsmethode bezeichnen.