Als Textmaterial dienen die Rezension des 2023 erschienenen erzählenden Sachbuchs Das Schloss der Schriftsteller von Uwe Neumahr im Bayerischen Rundfunk und der unten wiedergegebene Auszug aus der Leseprobe des Verlags C.H.Beck zu diesem Buch. Darauf beziehen sich die drei Fragestellungen, die alle zu bearbeiten sind:
1 In einem Hauptsatz steht im Vorfeld ein Verb. Um welche Verbform handelt es sich dabei? Prüfen Sie anhand einer DWDS-Korpussuche mit der Abfrage $p=VV* WITH $.=0 $p=*FIN (Vollverb am Satzanfang und finites Verb unmittelbar danach), ob auch eine andere Verbform im Vorfeld stehen kann, und verschaffen Sie sich mit der Abfrage $p=VVINF WITH $.=0 $p=*FIN einen Eindruck, wie häufig der eine oder andere Fall auftritt. Liegen Ihrer Einschätzung nach die Verhältnisse im Norwegischen ähnlich oder nicht?
2 In drei aktivischen Hauptsätzen erscheint das Subjekt zwar im Mittelfeld, aber nicht als erstes, sondern erst als zweites Glied (wobei vom Reflexivpronomen und von der Partikel "aber" abzusehen ist). Was für ein Glied geht ihm jeweils voran, und woran wird es jeweils liegen, dass es diesem Glied nachfolgt?
3 An zwei Stellen treffen wir die Form "es" in einer formalen, platzhaltenden Funktion an – wo, und in welcher Funktion? Wird die norwegische Form "det" in ähnlicher Funktion anzutreffen sein?
Aus der Leseprobe zum Schloss der Schriftsteller
"Tatsächlich waren unter den 139 geladenen Zeugen des Prozesses nur drei Juden. Einer von ihnen, der litauische Dichter Avrom Sutzkever, der am 27. Februar 1946 aussagte, wurde vom russischen Ankläger L. N. Smirnow als Sowjetbürger vorgestellt. Als Sutzkever vor Gericht jiddisch sprechen wollte, wurde ihm dies mit dem Hinweis untersagt, es gebe keinen Übersetzer, er müsse Russisch sprechen, eine der vier Prozesssprachen."