Hausaufgabe TYSK2102 2013 I

1   Konjunktiv

Rekonstruieren Sie, was der im unten in Auszügen wiedergegebenen Bericht (Quelle: Der Bund vom 29. Oktober 2009) interviewte Gerichtsübersetzer Rajiv Masillamoni hier wohl gesagt hat, wobei Sie die erforderlichen Veränderungen im Modus bzw. Tempus der Verben auch einzeln begründen – wie auch die Fälle, wo keine Veränderungen erforderlich sind. (Einige Sätze bzw. Satzteile müssen ja bei der Rekonstruktion der Aussagen Masillamonis übersprungen werden, wie etwa der Relativsatz "der vollberuflich als Übersetzer für Tamilisch…auch für das BFM".)

Gehen Sie dann auf die drei Konjunktivformen im weiter unten wiedergegebenen Diskussionsbeitrag des Übersetzers Sverre Dahl (Quelle: Literaturhaus Wien) ein: warum wohl gerade diese Formen, und welche Funktion wird damit jeweils erfüllt?

Gerichtsübersetzer: In die Haut eines Mörders schlüpfen

Masillamoni ist Übersetzer mit Leib und Seele. Wenn er übersetze, versuche er in die Haut des Angeklagten zu schlüpfen, sagt er, auch wenn es sich um einen Mörder handle. Er versuche nicht nur Wort für Wort zu übersetzen, er versuche auch, die Mimik des Angeklagten zu übernehmen. Der Moment, den er anstrebe, sei dann erreicht, wenn Angeklagter und Richter ihn nicht mehr wahrnehmen würden; wenn sie das Gefühl erhielten, dass sie gemeinsam redeten – obwohl sie in zwei verschiedenen Sprachen sprächen.

Ohne Übersetzer käme uns vieles Spanisch vor

Sverre Dahl: Es hängt von so vielen Zufällen ab, ob eine Übersetzung zustande kommt oder nicht. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein sehr großer norwegischer Verlag hat eine Klassiker-Reihe ins Leben gerufen und ich musste feststellen, dass kein einziger deutscher Roman darunter war. Da habe ich aufgeschrien. Es gäbe da einen gewissen Johann Wolfgang von Goethe, habe ich gesagt, der ein sehr bedeutender deutscher Autor wäre und sein Schlüsselroman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" würde gut in die Reihe passen. Das Werk war bislang tatsächlich noch nicht ins Norwegische übersetzt worden.

2   Satzknoten

Gegen Ende der Rezension des Romans Es geht uns gut in der norwegischen Übersetzung Vi har det bra in Aftenposten – "Fortiden som nåtidsproblem" – wird der Übersetzer (Sverre Dahl) dafür kritisiert, dass er von einer bestimmten sprachlichen Konstruktion wiederholt Gebrauch macht. Übersetzen Sie das vom Rezensenten gegebene Beispiel dieser Konstruktion ins Deutsche, und begründen Sie die Indirektheit Ihrer Übersetzung.

Könnte es sein, dass sich der Rezensent selbst in seinem Text einer ähnlichen Konstruktion bedient? Welche Gründe könnte er haben, diesen Satz für besser zu halten als den als Schreckensbeispiel zitierten? Versuchen Sie, auch diesen Satz ins Deutsche zu übersetzen.