1 Vergleichen Sie die Wiedergabe von Teilen von Adam Michniks Leitartikel in der Gazeta Wyborcza vom 16. August 2006, wie sie in den unten zitierten englisch- bzw. deutschsprachigen Medien erfolgt ist, wobei Sie im besonderen auf Unterschiede eingehen, die durch den deutschen sogenannten Referatkonjunktiv bedingt sein mögen.
W swych powieściach i esejach, w publicznych wystąpieniach i wywiadach był Guenter Grass konsekwentnym krytykiem i demaskatorem nazizmu, także zbrodni nazistowskich przeciw Polsce. Przez długie lata nie miała Polska w Niemczech bardziej konsekwentnego i bezinteresownego przyjaciela. Płacił za to wysoką cenę. Nacjonaliści niemieccy atakowali go bezpardonowo, gdy uparcie powtarzał, że Niemcy muszą uznać ostateczny kształt granicy na Odrze i Nysie. Natomiast komuniści atakowali go, gdy wspierał uparcie, od samego początku, polską opozycję demokratyczną, współpracował z polską prasą pod-ziemną, występował w obronie więźniów politycznych w Polsce. Zapominanie o tym wszystkim dzisiaj jest głupotą i niewdzięcznością; przekreślanie tego wszystkiego z powodu błędu życiowego kilkunastolatka w 1944 r. jest po prostu nieprzyzwoitością.
The daily's editor in chief, Adam Michnik, responds to Walesa's demands, saying: "In his novels and essays, at public appearances and in interviews, Günter Grass always resolutely criticised and exposed the crimes of National Socialism, including those committed in Poland. For many years, Grass was Poland's most loyal and generous friend in Germany, and he paid a high price for his friendship. German Nazis attacked him because he stubbornly insisted that Germany recognise the Oder-Neisse border. The communists attacked him because he supported the Polish democratic opposition right from the outset… To forget all this now would be foolish and ungrateful. It would be shameful to negate all that just because of a mistake he made back in 1944 when he was very young."
Dann bekräftigte Adam Michnik, Dissident in kommunistischen Zeiten und heute Chefredakteur der Tageszeitung Gazeta Wyborcza, im gleichen Geist: "Seine Haltung verdient Bewunderung und Respekt". Als Siebzehnjähriger, so Michnik, habe Grass zweifellos eine verurteilenswerte Tat begangen, aber diese Tat habe er "eingehend überdacht und durch sein ganzes Leben mehrfach wieder gut gemacht". Für sein konsequentes Auftreten gegen den Nationalsozialismus habe Grass "einen hohen Preis" bezahlt, denn er sei von "deutschen Nationalisten ohne Pardon angegriffen worden, als er hartnäckig wiederholte, dass die Deutschen den augenblicklichen Verlauf der Oder-Neiße-Grenze anerkennen müssen". Sich nicht daran zu erinnern, dass er die Opposition in Polen unterstützt, mit der Untergrundpresse zusammen gearbeitet und die politischen Gefangenen verteidigt habe, sei "Dummheit, Undankbarkeit und Unanständigkeit".
2 Beschreiben Sie die Funktion und begründen Sie die Form der hervorgehobenen konjunktivischen Verbformen in den drei untenstehenden Textauszügen.
Grass' Verdienste, so Michnik gegen seinen Widersacher Lech Walesa, dürften gerade in Polen nicht in Frage gestellt werden. (Quelle: Die Welt)
Die Meldung über seine Waffen-SS-Episode habe eine Kontroverse ausgelöst, die, so Grass, "die Bürger der Stadt Gdansk verunsichert und die zugleich für mich existenziell bedrohliche Ausmaße angenommen hat". Weiter heißt es: "Nach dem Krieg habe ich aus Scham diese kurze, aber lastende Episode…für mich behalten, doch nicht verdrängt." Sein langes Schweigen darüber könne als Fehler gewertet und verurteilt werden. Doch habe er die harten Lektionen, die ihm in jungen Jahren erteilt worden seien, begriffen. Davon zeugten seine Bücher und sein politisches Handeln. (Quelle: Hamburger Abendblatt)
Le Carré meinte weiter: "Man stelle sich vor, jemand hat sein Leben lang gegen die Homosexualität gepredigt, und dann zeigt sich, dass er einen Jungen als Geliebten gehabt hat. Das ist dann nicht Scham oder Verdrängung, sondern Heuchelei." Für Grass habe "die Bombe getickt", seit er 1958 "Die Blechtrommel" geschrieben habe. Er verstehe seinen Kollegen auch deshalb nicht, weil es immer Leute gegeben habe, die von seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS gewusst hätten. "Als er 1999 den Nobelpreis entgegennahm, muss er auch gewusst haben, dass er ihn nie bekommen hätte und auch nie Ehrenbürger von Danzig geworden wäre, wenn das bekannt gewesen wäre." (Quelle: Der Standard)
3 Betrachten Sie den folgenden Textausschnitt (nach Berliner Zeitung):
Schon im April nämlich, beim ersten Arbeitstreffen im Haus des Göttinger Verlegers von Grass, Gerhard Steidl, wurde die am letzten Sonnabend in der FAZ erschienene Beilage mit Auszügen aus dem Roman "Beim Häuten der Zwiebel" konzipiert. Grass habe darauf bestanden, schreibt Spiegel, dass seine Schilderung der Kriegserlebnisse einschließlich des Berichts über die Waffen-SS ihren Platz darin finden müsse.
Was hat der Spiegel wohl wörtlich geschrieben? Und was hat Grass wohl wörtlich gesagt?